Der Standort der ältesten Kirche Bindlachs war wahrscheinlich beim Kantoratsgebäude, da am heutigen Standort die Bindlacher Burg vermutet wird. Der Kirchenturm wird wohl wegen seiner Höhe ein Festungsturm gewesen sein.

Die Pfarrkirche Bindlach stellt ein frühes kirchliches Zentrum des Amtes Bayreuth dar. Die große Anzahl Würzburger Zehntrechte im Ort lässt darauf schließen, dass Bindlach eine Würzburger Eigenkirche hatte, dies lässt sich aber nicht mehr nachweisen. Später (vor 1398) hatte der Nürnberger Burggraf das Kirchenpatronat, das er 1424 beim Bamberger Domkapitel gegen die Pfarrei Laubendorf (bei Langenzenn) eintauschte. Bindlach wird meist als Urpfarrei für einen großen Teil des Amtes Bayreuth angesehen, nachzuweisen sind zumindest folgende Filialkirchen: Altstadt (Bayreuth-Altstadt), Benk, Nemmersdorf, Weidenberg, Neunkirchen am Main, St. Johannis.

Für St. Johannis ist zu vermuten, dass es eine der 14 Kirchen war, die von Karl dem Großen gestiftet wurden, um die Slawen zu missionieren. Es lässt sich aber nicht mehr erschließen, warum Bindlach als Urpfarrei aufgeführt wird.

Geschichte der Bindlacher Kirche

1464 – 1471 Erweiterungsbau der Kirche
1528 Reformation in Bindlach
1616 Bau der ersten Orgel
1631 Taufstein von Hans Deher
1665 Bau des hohen Altars
1679 Bau eines stärkeren Werkes
1701 neuer Altar von Elias Renz
1706 Vorgebäude (mit Ölberg) der Kirche abgetragen und Kirche verlängert
1766 – 1768 Bau der jetzigen Markgrafenkirche
1976 Sanierung des Innenraumes

Ramsenthal gehörte schon immer zur Kirchengemeinde Bindlach. Es hat keine eigene Kirche, weil es als Soldatensiedlung gegründet wurde. (Historiker Lippert: „Ramsenthal ist ein schönes Beispiel für eine der ältesten Militärkolonien.“)

Durch die Reformation wurde unser Gebiet 1528 evangelisch-lutherisch. Ramsenthal war seit dieser Zeit etwa bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs rein evangelisch. Durch die Heimatvertriebenen und später durch Zuzug katholischer Bürger in den Neubaugebieten beträgt der Anteil der Katholiken heute etwa 15 %. 1962 wurde in Bindlach die katholische Dreifaltigkeitskirche gebaut.

Obwohl Ramsenthal keine eigene Kirche hat, haben doch die Ramsenthaler Protestanten seit einigen Jahren ihren „eigenen“ Pfarrer, nämlich seit der Bindlacher Pfarramtsbezirk in zwei Sprengel eingeteilt wurde. Der zweite Sprengel besteht aus dem ehemaligen Gemeindegebiet Ramsenthals und kleinen Teilen Bindlachs.

Seit jeher aber schon teilen sich die Bindlacher und die Ramsenthaler in der Kirche streng auf. Die Ramsenthaler Seite (vom Eingang aus gesehen links) ist bei manchem Gottesdienst deutlich dichter besetzt als die Bindlacher Seite (vom Eingang aus rechts).

Der Seckendorffstein am Eingang zur Sakristei der Bindlacher Kirche
Foto: A. Schneider