Der CSU-Ortsverband Ramsenthal wurde am 22. Oktober 1971 auf Initiative von Karl Potzel in der Gaststätte Bock in Ramsenthal in Anwesenheit von Landtagsvizepräsidenten Dr. Konrad Pöhner und Kreisvorsitzenden Georg Riedel sowie Mitgliedern der Ortsverbände Bindlach und Laineck gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Peter Bauer, Hans Bock, Harald Küfner I (Wiesenstraße 1), Harald Küfner II (Wiesenstraße 9), Reinhold Mühlsteff, Theodor Nicklas, Karl Potzel, Dieter Schoberth und Helmut Weber.

Seit 1971 konnte der Ortsverband einen stolzen Mitgliederzuwachs ver­zeichnen. War es am Anfang ein kleines Häuflein von neun Mitgliedern, so befinden sich heute 36 Parteifreunde in seinen Reihen. Diese positive Entwicklung ist besonders dem langjährigen Ortsvorsitzenden Reinhold Mühlsteff zu verdanken, der in seiner Amtszeit von 1975 bis 1995 die Mitgliederzahl von 12 auf 37 steigerte. In der Folgezeit wurde mit 41 Mitgliedern der bisherige Höchststand erreicht. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl der ehemaligen Gemeinde Ramsenthal zählt der CSU-Ortsverband zu den stärksten im Landkreis.

10-jähriges Gründungsjubiläum am 7. November 1981; von links: Hans Bock, Peter Bauer, Dieter Schoberth, Theodor Nicklas, Karl Potzel, MdL Herbert Hofmann, Harald Küfner I, CSU-Kreisvorsitzender Georg Riedel, Ortsvorsitzender Reinhold Mühlsteff, MdB Ortwin Lowack Foto: W. Fuchs

Bei seiner Gründung war Ramsenthal noch eine selbständige politische Gemeinde. Parteipolitische Strukturen gab es im Gemeinderat nicht. CSU-Mitglieder kandidierten 1972 bei der letzten Gemeinderatswahl für den Ramsenthaler Gemeinderat auf der gemeinsamen, überparteilichen Ramsenthaler Liste. Die Verhältnisse änderten sich jedoch mit der Eingemeindung nach Bindlach 1978, wo im Gemeinderat bereits unterschiedliche Gruppierungen vertreten waren. Im Rat der Großgemeinde war der CSU-Ortsverband Ramsenthal zunächst über die Bindlacher CSU-Liste mit einem Gemeinderat vertreten. Als infolge des zunehmenden Ungleichgewichtes zwischen den Einwohnerzahlen Bindlachs und der Außenorte sowie der starken persönlichen Komponente im Verhältniswahlrecht bei den Kommunalwahlen 1990 damit zu rechnen war, nicht mehr über die allgemeine CSU-Liste den Sprung in den Bindlacher Gemeinderat zu schaffen, beschloss der CSU-Ortsverband, zusammen mit parteilosen Kandidaten, vorwiegend aus Ramsenthal, zukünftig eine eigene Liste für die Gemeinderatswahl ins Leben zu rufen, die den Namen CSW (Christlich Soziale Wählervereinigung) erhielt. So konnte bei den Gemeinderatswahlen 1990 wiederum ein Gemeinderatssitz errungen werden. Seit 1996 kommen sogar zwei von insgesamt drei Ramsenthaler Gemeinderäten im zwanzigköpfigen Bindlacher Gemeindeparlament aus den Reihen des CSU-Ortsverbandes Ramsenthal, jeweils ausgestattet mit den besten Einzelstimmenergebnissen in den Ramsenthaler Stimmkreisen.

	Beim 25-jährigen Jubiläum am 12.10.1996 wurden Reinhold Mühlsteff (zweiter von rechts) zum Ehrenvorsitzenden und Karl Potzel (zweiter von links) zum Ehrenmitglied ernannt. Mit im Bild Bürgermeister Hermann Hübner (links) und Ortsvorsitzender Werner Fuchs (rechts). Foto: N. Prell
	Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft; von links: Erwin Hauenstein, Harald Küfner I, Harald Küfner II, Theodor Nicklas, CSU-General­sekretär Dr. Bernd Protzner MdB, Dieter Schoberth, MdB Harmut Koschyk, Erich Kolb, MdL Dieter Heckel, Ehrenvorsitzender Reinhold Mühlsteff, Ortsvorsitzender Werner Fuchs Foto: N. Prell

Inhaltlich wurden auf kommunalpolitischer Ebene zahlreiche Erfolge erzielt, wie zum Beispiel bei der Standortfrage des neuen Feuerwehrhauses, verbunden mit dem Erhalt des Ramsenthaler Bahnhofsgebäudes, dem Bau der Großkläranlage in Ramsenthal oder der Dorfplatzgestaltung am Ramsenthaler Schulhaus. Von großer Wichtigkeit war oft die Zusammenarbeit mit den Vereinen und ohne die Unterstützung von großen Teilen der Ramsenthaler Bevölkerung, zuweilen organisiert in Bürgerinitiativen, wäre ebenfalls manches nicht erreicht worden. Dies gilt besonders für die Erhaltung des Bahnhofes und für die letztlich doch noch erfolgte Planänderung der Großkläranlage. Aussichtslos erschien zunächst der Kampf der Gemeinderäte Werner Fuchs und Reinhold Mühlsteff gegen das bereits mit 19 : 2 Stimmen im Bindlacher Gemeinderat beschlossene SBR-Reaktorsystem, doch das große Interesse der Ramsenthaler, geweckt bei einer denkwürdigen Informationsveranstaltung beider Gemeinderäte am 12. Mai 1998 im Saalbau Bock, setzte eine gewaltige Bewegung in Gang, welche die Mehrheit der Gemeinderäte umzustimmen vermochte und zu einer zufriedenstellenden Lösung führte. Selbstverständlich bedurfte es auch immer der Unterstützung aus anderen politischen Gruppierungen.

Abgesehen von regelmäßigen politischen Informationsveranstaltungen tritt der CSU-Ortsverband Ramsenthal gesellschaftlich durch den alljährlich im Herbst stattfindenden Preisschafkopf, durch gelegentliche Fahrten und durch seine Jubiläen (10-, 25- und 30-jähriges) in Erscheinung.

Das 25-jährige Bestehen wurde in großem Rahmen im Saalbau Bock gefeiert, „wozu sich hochkarätige Politiker eingefunden hatten, allen voran CSU-General­sekre­tär Dr. Bernd Protz­ner, der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk, die Landtagsvizepräsidentin Anneliese Fischer und der Landtagsabgeordnete Dieter Heckel“ (Nordbayerischer Kurier, 14.10.1996). Für die musikalische Ausgestaltung des Abends sorgten der Gesangverein Liederhort Ramsenthal, der Musikverein Bindlach und die durch Profis verstärkten Ramsenthaler Dorfmusikanten, die zum Tanz bis in den frühen Morgen aufspielten. So wurde das Jubiläum zu einem überparteilichen Fest unter großer Beteiligung der Ramsenthaler Bevölkerung.

von links: die Gemeinderäte Karl Potzel, Reinhold Mühlsteff, Werner Goller, Werner Fuchs (aufgenommen am 03.10.1996 vor der Gaststätte Bock) Foto: M. Kerscher

Derzeitige Vorstandschaft des CSU-Ortsverbandes Ramsenthal:

1. Vors.: Werner Fuchs,
Stv. Vors. Reinhold Mühlsteff und Ralf Bock,
Schatzmeister: Holger Gotthardt,
Schriftführer: Ralf Bock,
Beisitzer: Janos Bali, Hans Bock, Günter Hartmann, Sigmund Lindlein und Dieter Zeitler

Abgeordnete gehören zu den regelmäßigen Gästen bei den CSU-Ortshauptversammlungen. Hier berichtet MdL Dieter Heckel der Jahresversammlung vom 9. April 1998 über die bayerische Landespolitik. Im Bild ganz rechts, dem Redner zugewandt, unser allzu früh verstorbener Schatzmeister Wilfried Hübner, der seit 1985 ein nicht wegzudenkender Pfeiler der Vorstandschaft war. Foto: G. Hartmann